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the empyrean
Während andere es eilig haben, sich vor mich zu stellen, steht er an meiner Seite, in dem Vertrauen, dass ich mich behaupten kann.
— Rebecca Yarros, Flammengeküsst

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Entwaffnet hatte sie ihn und er fühlte sich um doch nichts beraubt, sondern… als sei eine Strategie, die ihm jeder als unrealistisch um die Ohren geschlagen hätte, aufgegangen.
‐ Roald Thordar

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vom 06.12.2024
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vom 24.12.2024
vom 01.01.2025

Charaktere von Maj


Reiter
26 Jahre alt
Wie hoch ist sie? Die Verlustquote für BWC-Absolventen, die im ersten Jahr ihres aktiven Dienstes sterben? Nun… Helia Veldine ist einer der letzten Namen, die einer Gefallenenliste hinzugefügt wurden. Ihn umgeben die Namen einer nahezu kompletten Staffel, war diese doch in einen Hinterhalt Poromiels geraten und fast gänzlich ausgelöscht worden.
Zwei oder drei Atemzüge lang ist das zu bedauern, denn Helias Leistungen am College waren körperlich und kognitiv immer gut gewesen. Sehr gut fast, wenn man ausblendete, wie viele Kämpfe Helia in den letzten Jahren nicht nur zum Training und aufgrund seines Ehrgeizes geführt hat. Stattdessen waren es die Folgen von Einmischung und Widerspruch. Was konnte er sich mit einer Entscheidung eines Vorgesetzten auch einfach nicht zufrieden geben oder auf diese warten. Wie konnte er es auch nicht lassen, jedem unter die Nase zu reiben, dass er aufgrund von Magie siegen konnte. - Zugegeben: Bisschen unheimlich war es schon, in Helias Griff plötzlich keinen Zugriff mehr auf die eigene Macht zu haben oder gar zu erleben, wie sich diese gegen einen wandte. Aber am Ende… war es doch nur Gegenmagie. Und man selbst aufgrund eigener Leistungen am College!
Helia dagegen verdankte seine - zweite - Chance bei den Reitern bloß einer gehörigen Portion Vitamin B: Sein Großvater ist ein Heilmacher und ehemaliger Lehrer am College. Sein Vater ist bei der königlichen Leibgarde und kennt somit den Landesherrscher persönlich. Helia selbst ist am Hof aufgewachsen. - Irgendwer wird schon dafür gesorgt haben, dass Helia seinen Willen bekam, und hat über mangelnde Qualifikationen hinweggesehen.
Die zwei oder drei Atemzüge sind längst um und schon ist wieder Raum dafür, das Negative und die Gerüchte zu sehen, die es über Helia gibt. Kein Wunder sei es, dass Helia in den ersten Monaten nach seinem Abschluss fällt.

Gefallen ist Helia jedoch nicht in den Tod, sondern nur in einem übertragenen Sinn. Er und so viele aus dieser Staffel sind nicht tot, sondern geflohen. Sie haben Land, König und Werte verraten, um in Poromiel nicht etwa die bessere Karriere zu machen, sondern einen Weg zu finden, sich gegen die tatsächliche Bedrohung zu wenden: Die Veneni. Dass dieser Kampf nicht einfach wird, war vom ersten Moment an klar und auch jetzt noch führt Helia ihn an mehreren Fronten. So klar das Feindbild ist, so wenig Vertrauen schlägt ihm auch entgegen. Das gilt auch für Mitglieder seiner eigenen Staffel, in der Helia zwar auf einzelne, vertraute Gesichter gestoßen ist, für die er größtenteils aber nur ein Fremder ist. Zu wenige Wochen erst gehört er dazu, um jeden wissen zu lassen, was von dem schweigsamen jungen Mann eigentlich zu halten sei.

Und schweigsam, still, - dies ist nicht zu leugnen - ist Helia. Es ist eine bewusste, präsente Stille, die weder Schüchternheit, noch Arroganz repräsentiert. Helia nimmt stets mehr Anteil an seinem Umfeld, als es scheint, als gut für ihn ist - denn Anteilnahme geht leicht in persönliche Belastung über. Empathie und Beobachtungsgabe sind bei ihm stark ausgeprägt, was davon unterstützt wird, dass Helia sich über seine eigenen Emotionen oft sehr klar ist und diese auch kommunizieren könnte. Oft genug trifft er das Empfinden anderer so gut auf den Punkt, dass man ihm Wahrsagen als zweite Siegelkraft nachsagt, und es bringt andere ebenso gegen ihn auf, wie Helia sie damit für sich einnimmt.

Reiterin
41 Jahre alt
Fast in einem Atemzug mit dem König Navarres und seinem Commanding General dürfte Shahar Fendyr, geb. Cavall, genannt werden, wenn die Rebellen im Reich versuchen, ihre Feinde persönlich aufzuzählen. Vor nicht ganz fünf Jahren und im Anschluss an die niedergeschlagene Rebellion wurden ihr Mann und sie mit Tyrrendor belehnt, so dass sie in der zivilen Welt nun mit dem Ehrentitel Herzogin anzusprechen ist. Was nach Krönchen, gesellschaftlichen Events und schönen Kleidern klingt, ist tatsächlich aber ein rauer, grausamer Alltag. Zum fünften Mal jährt sich dieses Jahr die erfolgreiche Niederschlagung der Rebellion, aber die Trümmer, die man in Tyrrendor dabei hinterlassen hat, schwelen noch. Manche physisch wirklich, manche nur psychisch in der Seele der Einwohner. Die 100 Anführerfamilien habe man hingerichtet, heißt es in der offiziellen Berichterstattung, danach, wie viele der unteren Schichten auch nur enttarnt wurden, fragt niemand – der nicht vor Ort ist. Von einer niedergebrannten Hauptstadt weiß man, schweigt aber ebenso über zivile Opfer, wie über staatliche Institutionen und Unterlagen, die im Feuer zu Grunde gingen. Die Folgen eines Bürgerkriegs und womöglich immer wieder aufflammende Glutnester einer Rebellion zu beseitigen, ist zu Shahars Lebensinhalt geworden, die dergleichen nicht diplomatisch, sondern blutig vom Rücken eines Drachen erledigt.
Zum Militär zu gehen, für Land und Krone zu kämpfen und die Einwohner Navarres zu beschützen, hatte Shahar mal gewollt. Als Ehre hatte die jüngere Tochter der Adelsfamilie Cavall es gesehen und sich mit jeder Menge Ideale auf den Weg über den Viadukt in den Reiterquadranten gemacht, die geradezu ritterlich und edelmütig genannt werden konnten. Die letzten fünf Jahre haben davon jedoch fast alles zerstört und die Priorität von ‚es soll Menschen gut gehen‘ auf ‚sie sollen Ruhe halten‘ verlagert. Aufgrund ihrer Zuständigkeit für mehrere Staffeln des Südgeschwaders, die in Lewellen und Dewwey stationiert sind, scheint sie machtvolle Militärpositionen inne zu haben, doch die Hälfte aller Macht und aller Orden, die man Shahar seit Ende der Rebellion angeheftet hat, sind lediglich schöner Schein: Die Provinz Tyrrendor sollte möglichst nah an den König heranrücken und gezeigt werden, wie viel Vertrauen auch in die neue herzogliche Führung gesetzt wurde. Shahar ist ein Stückweit personifizierte Propaganda, die mit Verantwortung, Arbeit und Leid zwar konfrontiert wird, in deren Hintergrund aber noch ganz andere Kräfte am Werk sind. Diese bestehen ebenso aus offiziellen Beratern und guten Stellvertretern, wie auch Mitglieder der königlichen Verschwörung, deren Lügen auch Shahar auf den Leim geht: Auch sie glaubt, dass es bei der Rebellion in Tyrrendor um einen reinen Aufstand gegen den König, gegen den Krieg, gegen die Wehrpflicht ging. Darum, dass Tyrrendor den anderen Einwohnern Navarres die Unterstützung verweigern wollte, auf die man doch so dringend angewiesen ist; in Persona ebenso wie dadurch, dass Tyrrendor die Kornkammer des Reichs ist. Nichts weiß sie über die Veneni und alles, was damit noch zusammenhängt.
Und selbst wenn sie es wüsste… Shahars Loyalität gegenüber der Königsfamilie ist in den letzten Jahren zwar gesunken, da sie sich mit den Problemen in Tyrrendor allein gelassen fühlt, doch sie würde nicht so weit gehen, dieser Königsfamilie und ihrem eigenen Land in den Rücken zu fallen. – Die Rebellion (oder ihre Reste, wie sie glaubt) sind definitiv auch Shahars persönliche Feinde. Dieser, nicht der Krone, lastet sie jeden Tod der letzten Jahre innerhalb von Tyrrendor an. Und jeden Moment, in dem ihre eigenen Kinder sie in den letzten Jahren zwar gesehen, mit ihr am gleichen Ort gelebt haben, gleichzeitig aber doch nichts von ihrer Mutter hatten.

Reiter
56 Jahre alt
Vielleicht hast du schon von ihm gehört. Von diesem Mann, der so stark ist, dass er mit bloßen Händen ein Wyvern einen Drachen erwürgen könnte. Der so alt ist, dass er schon dem Großvater unserer Majestät, König Alaric, gedient hat. Unsterblich, unverwundbar und immer noch auf dem Rücken seines Drachens unterwegs, mit dem er nicht – nur – die Grenzen Navarres, sondern auch den Frieden in seinem Inneren verteidigt. Der von den Drachen so geschätzt wird, dass sie ihn in ihr Herz, das Vale, eingeladen haben.
Sicher hast du von ihm schon gehört. Von ihm. Von seinen Fähigkeiten. Von seinen Heldentaten. Von allem, was Kinder in ganz Navarre davon träumen lässt, zu werden wie er: Ein Drachenreiter – und ein lebender Mythos.

Doch in jeder Legende steckt ein Fünkchen Wahrheit.

Thordars Wahrheit ist, dass er nicht nur seine Arbeitszeit, sondern seine vollkommene Existenz in den Dienst des Reichs – oder konkret: von König Alaric – gestellt hat. Kurz vor dessen Krönung hat Thordar das Amt des Königskämpen übernommen. Er macht ihn im Kampf zum Stellvertreter oder persönlichen Sinnbild des Königs. An ihm persönlich wird gemessen, wie stark eben jener König ist, denn es gibt keinen Grund, warum ein herausragender Kämpfer sich einem schwachen, unfähigen Menschen unterordnen sollte.
Es gibt Rituale und Traditionen, die Thordar im Rahmen dieses Amtes zufallen. Dazu zählt, sich – zumindest in der Theorie – als Gegner zur Verfügung zu stellen, wenn jemand die Rechtmäßigkeit und Befähigung des damaligen Thronanwärters und heutigen Königs anfechten will. Dazu zählt, an Verfahren teilzunehmen, in denen über Schuld oder Unschuld durch ein Duell entschieden wird. Dazu zählt, das Recht des Königs und seinen Herrschaftsanspruch auch an jenen Orten im Reich durchzusetzen, die sich von der Hauptstadt zu weit entfernt, zu wenig beachtet oder in anderer Form berechtigt fühlen, auszuscheren. Dazu zählt, als Symbolfigur für den König aufzutreten und in einem Krieg nicht regelmäßig mit der gleichen Einheit die Grenzen zu verteidigen, sondern dort zu sein, wo die Luft am heftigsten zu brennen scheint, die Truppenmoral zu verstärken und deutlich zu machen: Es ist dem König bewusst, was seine Soldaten exakt hier leisten, welchen Gefahren sie sich für Navarre aussetzen und er sendet ihnen die höchste Form von persönlicher Anteilnahme und Verstärkung, die ihm möglich ist.
Formal ist es ein Amt, doch mit der Propaganda des Reichs im Rücken, mit der persönlichen Loyalität und der permanenten Bedrohung ist es eine Identität und die Aufgaben, die Thordar zufallen, liegen oftmals nicht an der Grenze, sondern innerhalb des Reichs selbst. Es ist das Statement, dass der König nicht nur auf seine Armee und seine Außengrenzen sieht, sondern auch darauf, dass das Recht im Land gewahrt bleibt und sich (nach Tyrrendor) keine (weitere) Region gegen die Krone erhebt.

Selbst ist Thordar in seiner Kindheit damit konfrontiert worden, wie genau jenes Recht versagt und ihm ebenso sein Zuhause wie seinen Vater genommen hat. Es besser machen zu wollen, ist eine ebenso tief verwurzelte Intention, wie Ängste in ihm Wurzeln geschlagen haben. Meistens aber merkt man Thordar dergleichen nicht an, sondern hat den Eindruck, hinter allen Legenden zwar ‚bloß‘ einen Mann anzutreffen, aber auch einen tatsächlich überragenden Drachenreiter. Und Thordar weiß es. Das Ego ist so groß, dass er schon wieder leise ist. Es gibt keinen Bedarf – mehr –, anderen sein Talent und seine Erfahrungen nachzuweisen. Wohl aber noch danach, die Randstunden seines Lebens, in denen er nicht einen Dienst am Königreich erfüllt, auszunutzen, sich auszuleben. Ohne Gesellschaft trifft man Thordar selten an. Er hat keine Scheu, seine Emotionen zu zeigen, wenn ihm ein aufrichtig amüsiertes Lachen darunter auch eine der liebsten ist. Meistens agiert er wohlwollend und warmherzig gegenüber anderen, die sich jedoch keine Illusionen darüber machen sollten, dass niemand Thordar je wichtiger sein wird als seine Pflicht.
Wenn er mit leerem Blick vor einem steht und sich an Namen offenbar nicht mehr erinnern kann, ist es einfach, das mit Pflichtversessenheit und Prioritätensetzung zu entschuldigen. Auch jetzt noch, wo es häufiger vorzukommen scheint. Auch jetzt noch, wo er es ist, der keine Geduld mit sich selbst zeigt und auf das Versagen der eigenen Psyche mit Aggressivität reagiert. Thordar ist es nicht gewohnt, etwas nicht im Griff zu haben. Er ist es nicht gewohnt, dass etwas von ihm, in ihm, nicht seinen Befehlen gehorcht.
Denn auch das gehört zu Thordars Wahrheiten: Er ist Blutheiler und das rückt ihn tatsächlich in die Nähe von Unverwundbarkeit und Unsterblichkeit. Auf jeden Fall aber unterstützt es, dass er Situationen allein händeln kann, für die man sonst verschiedene Militärsektoren kombiniert. Formal zugeordnet ist allerdings auch er einer Einheit, die sein Zuhause ist und zu der er immer wieder zurückkehrt. Oftmals aber sind es seine Drachendame und er aber allein, die irgendwohin aufbrechen, um ein Abenteuer zu bestehen, aus dem weiterer Stoff für Legenden geformt werden kann.

Kinder in Calldyr Stadt spielen längst Königskämpe Thordar und verfolgen mit imaginären Schwertern ihre Spielgefährten, die sich - den Rufen zu folge - dem Recht des Königs zu beugen hätten.

Infanterie
36 Jahre alt
Der Name Izora an-Amarat ist ebenso eine Erfindung wie eine Anspielung auf eine mythologische Figur, die in der Gunst Dunnes stand und ihre Heldentaten vollbrachte. Doch mit mittlerweile 36 Jahren ist es Izora gelungen, diesen Namen selbst mit Leben zu füllen und ihm einen eigenen Ruf zu verschaffen:

Izora an-Amarat, unehrenhaft entlassene Infanteristin des poromischen Militärs. Das allein verwundert schon, führt Poromiel doch einen Zweifrontenkrieg, muss sparsam mit seinen Ressourcen und froh über jeden sein, der sich über den Wehrdienst hinaus freiwillig verpflichtet. Über Izoras Charakter und eine mangelnde Umgänglichkeit sagt dieser Status der Entlassenen entsprechend viel aus: Sie hat Menschen vor den Kopf gestoßen, enttäuscht, hintergangen und ihr Vertrauen verspielt, die für sie alles getan haben. Ihre eigene Meinung und ihre eigenen Interessen sind ihr wichtiger als die einer Gruppe, deren Leben auch von ihrem Leben abhängt. Wer sich auf sie verlässt, ist mit ziemlicher Sicherheit also verlassen.

Izora an-Amarat, Tochter der Göttin Dunne und ehemalige Tempelwache aus Miralanthor. Als Findelkind ist sie von Kriegerpriester:innen aufgezogen worden und bekam die gleiche Laufbahn in die Wiege gelegt – ohne sie zu erfüllen. Auch das bestätigt, die mangelnde Kontinuität, die mangelnde Zuverlässigkeit von Izora; oder ihren schlichten Unwillen, sich Strukturen und Regeln zu fügen. Ihr Verhältnis zu Religion schwankt also zwischen den Extremen von absoluter Ablehnung und Übererfüllung. Und während sie das Militär nicht vermisst, vermittelt jeder Tempel den Anblick von verlorener Familie.

Izora an-Amarat, Söldnerin und Straßenkämpferin - und als solche sorgt sie dafür, dass man die vorherigen Details über sie weiß. Sie will, dass man weiß: Sie ist mit einer Waffe in der Hand aufgewachsen. Sie will, dass man weiß: Loyalität ist nicht gesetzt, sondern das Ergebnis von Verhandlungen, die immer mal wieder neu zu führen sind. Doch dann begleitet sie als Wachschutz Handelskarawanen auf ihren Reisen durch Poromiel, um im Angesicht von Veneni vor allem „LAUFT!“ zu brüllen und nachher die Regierung zu verfluchen, die sich zwar damit rühmt, für die Sicherheit der Bevölkerung zu sorgen und einen Krieg gegen Navarre zu führen, um diese erhöhen zu können – aber stets nicht genug tut.

(Moralische) Ansprüche an sich und ihr Umfeld hat Izora an-Amarat zuhauf; sucht auch in organisierten Straßenkämpfen nicht das Abenteuer, sondern eine Trainingsmöglichkeit; und hat aus ihrer Kinderstube mehr (religiöse) Wertvorstellungen mitgenommen, als man erstmal denkt. Ihr Weg, diese umzusetzen, ist jedoch ebenso unkonventionell, wie er ihr auch oft verloren geht, unter der Notwendigkeit, als Einzelkämpferin in ihrer Welt für das eigene Überleben zu sorgen. Nie jemanden – zu nah – an sich heranlassen zu wollen, ist jedoch am einfachsten umzusetzen, signalisiert man einen permanenten Menschenhass und Genervtheit von mangelnden Kompetenzen anderer.

Infanterie
61 Jahre alt
Als Königin von Samara ist Célestin Soleil nur zu bezeichnen, wenn sie es nicht selbst hört. Scharf würde sie jene Beschreibung andernfalls zurückweisen, denn es gibt in Navarre nur eine Königin und mit dieser ist weder sie, noch jemand anderes auf eine Stufe zu stellen. - Im laut kommunizierten Hierarchiebild ist Célestin klar, ihre Königstreue eindeutig und damit untermauert, dass ausgerechnet einer Infanteristin die Leitung von Samara obliegt. Im Stillen aber lächelt sie über jene Bezeichnung; und es ist verständlich, wie man darauf kommt. Es ist nicht nur der Posten, zu dem gehört, dass Célestin für die Verwaltung und Koordination dreier Staffeln aus unterschiedlichen Schwärmen verantwortlich ist. Es ist nicht nur der Umstand, dass Célestin bereits seit Jahren nicht mehr in den aktiven Einsatz hinaus geht und gleich dem Königspaar zu wichtig dafür wirkt. Es ist auch einfach nur ihr Auftreten, das trotz allem Stolz und Bewegungsmustern, die auf Kampf- und Verletzungserfahrung hindeuten, eher an Adel, Ballsäle und Prunk denn an Krieg denken lässt.

Dabei ist nichts an Célestin von tatsächlich blaublütigem Adel: Ihre Familie besitzt eine Schneiderei in Calldyr Stadt. Die Eleganz und den Luxus, der heute in ihrem Auftreten mitschwingt, hat sie früher nur an der Kundschaft bewundern dürfen. Care-Arbeit für ihre Familie hätte Célestins Zukunft sein sollen und in jenem Familienkreis hatte man sie nach einem Wehrdienst auch zurückerwartet. Aber das Leben spielte seine Karten anders aus und somit ist Célestin heute in mehrfacher Hinsicht, was in Navarre als Militäradel gelten kann. Es ist der Nachname, den sie heute trägt: Soleil ist jedem in Navarre ein Begriff, ruft eine Assoziation zu militärischem Erfolg hervor. Es ist der Mann, mit dem sie seit über 35 Jahren verheiratet ist: Ronas Soleil ist als Geschwaderführer des Ostgeschwaders weit über Samaras Grenzen bekannt. Es sind ihre Kinder, die mit ihrem eigenen militärischen Erfolgen zum Ruhm und zur Pflichterfüllung der Soleils beitragen (oder es doch wenigstens sollen). Es sind die eigenen Leistungen, die Maßstäbe setzen, statt zuzulassen, dass sie sich von irgendeiner dieser Aussagen, die mit 'bloß', 'ausgerechnet' oder 'nur' einher gehen, ausbremsen lässt.
Von jenen hat Célestin jedoch genug gehört, um nicht mehr mit der Wimper zu zucken, sondern stets auf das Wesentliche und eigentliche Thema zu sprechen zu kommen. Und das sind kriegerisch-politische Anliegen, keine privaten Belange.

Derzeit am meisten beschäftigt Célestin der Verlust ihrer eigenen Staffel. Offiziell für tot erklärt, sind die Reiter ihrer eigenen Einheit tatsächlich aber desertiert. Die Gründe dafür sind unter der Hand, unauffällig, ebenso aufzuklären, wie eine Einheit neu formiert werden muss. Es sind Aufgaben, die weit von einem Zustand entfernt sind, in dem Célestin sie delegieren könnte - und somit ist sie derzeit zusätzlich Staffelführerin, wenn auch bestrebt, diese Aufgabe wieder in andere Hände zu legen. Aktive Einsätze wird sie nie wieder leiten. Ihre Aufmerksamkeit und (strategischen) Fähigkeiten werden anderswo gebraucht - beispielsweise um einer eigentlich geliebten Tochter deutlich zu machen, dass es innerhalb der Familie nur einen Lebensweg gibt, den man gehen kann.

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content by berrie & sophie • based on "the empyrean"-series by Rebecca Yarros